Als Silver Jew David Berman auf Promo-Tour zu seiner letzten CD war, hatte er seine Frau Cassie dabei, die ihn bei den Interviews moralisch unterstützte (und auch wohl so einiges über ihren Gatten erfuhr). David nutzte diese Interviews als Teil seiner Therapie und erzählte von seinen psychologischen und psychosomatischen Verstrickungen und Abhängigkeiten, die er nun offensichtlich durchdrungen oder überwunden hat - wohl nicht unwesentlich aufgrund des beruhigenden Einflusses seiner Frau. So wundert es dann nicht wirklich, dass Cassie auf der neuen Scheibe als Bassistin und Gesangpartnerin einen wesentlichen Anteil am Klangbild der neuen Songs hat. Im wesentlichen bleibt sich Berman auch auf dem neuen Album treu: Es gibt locker-leichtfüßigen Indie Folk-Pop mit z.T. haarsträubend komischen Titeln und Texten, von Berman gewohnt grummelig und mit bärbeißiger Ironie vorgetragen. Musikalisch gibt es dieses Mal mehr Country-Anleihen als bislang und eben Cassies prägenden Einfluss. Als Songwriter wächst Berman auf dem neuen Werk nicht unbedingt über sich selbst hinaus, liefert aber immer noch solide Silver Jews-Kost ab. Auf diese Weise darf er gerne weiter machen, denn da weiß man, was man hat - aber ohne Psychosen und fünfjährige Aussetzer bitte!