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16.05.2008
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Demians - Building An Empire

Demians - Building An Empire
InsideOut/SPV
Format: CD

Ob der PR-Overkill, mit dem dieses Debüt einer französischen Ein-Mann-Kapelle in den Markt gedrückt werden soll, wirklich gut tut? Die Zeit wird's weisen. Falls nicht, wäre es schade um die eigentlich eher stillen, unaufdringlichen Songs von Nicolas Chapel, der "Empire" komplett ersonnen, eingespielt und besungen hat. Der Promo-Posaunen zufolge soll sich Steven Wilson von Porcupine Tree jedenfalls zu dieser Veröffentlichung wie folgt gefällig erwiesen haben: "Eines der verbindlichsten und vielseitigsten Debütalben, die ich jemals gehört habe. Die Substanz und Dynamik sind atemberaubend."

Nun wissen wir freilich weder, wie viele Debütalben sich der Meister pro Jahr zu geben pflegt, noch was seine Messlatten für Dynamik in diesem Fall wohl sein mögen. Gemessen an beispielsweise den letzten drei P. Tree-Outputs, speziell der geschliffenen, metallischen Schärfe von "In Absentia" (2002), passiert auf Chapels Baustelle relativ wenig.

Da hält Monsieur Chapel es doch mehr mit minutiösem Aufbau, schwellenden Mellotron-Klängen (Titelstück), akustischem Folkprog in der Nähe des frühen Steven Wilson (der Anfang von "Shine") oder mit pumpenden E-Piano-Sounds analog zu jenen anderen großen Pink Floyd-Verehrern Antimatter ("Unspoken"). Auch der in diesem Genre wohl unvermeidliche Longtrack ("Sand", rieselt 16 Minuten) ändert nichts an dem Urteil: Hörenswerter, tiefgründelnder, aber völlig unspektakulärer Progrock.



-Klaus Reckert-


 

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