Die Drive-By Truckers gehören zu Recht zu den Fundamenten der aktuellen Americana-Szene. Patterson Hood und seine Musikanten sind noch nicht so alt, dass sie die Anfänge der Szene noch vor Augen haben, wissen zwar, wer Neil Young ist und was sie diesem verdanken, scheuen sich aber auch nicht, auf ungewöhnliche Weise aus dem an sich starren Americana-Konzept auszubrechen - sei es mit Folksongs, Pop-Rock oder gar einer Piano-Ballade. Seit Bassistin Shonna Tucker mitsingt und der langjährige Frontman Jason Isbell nicht mehr dabei ist, scheinen sich die Truckers noch ein Mal selbst einen Tritt in den Allerwertesten gegeben zu haben. Jedenfalls klingt auch das neue Album, "The Big To Do", keineswegs wie eine lästige Pflichtübung technisch perfekter Profis (wie so viele Roots-Rock-Scheiben), sondern versprüht diesen unbedingten Sturm und Drang, den für gewöhnlich nur junge Bands an den Tag legen. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Hood & Co. seit 1996 agieren. Dabei machen auch die Truckers eigentlich nichts Besonderes. Es ist halt nur alles irgendwo glaubwürdiger und inspirierter als üblich.