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20.03.2009
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Sara Lov - Sesaoned Eyes Were Beaming

Platte der Woche

KW 12/2009


Sara Lov - Sesaoned Eyes Were Beaming
Nettwerk/Soulfood
Format: CD

Wenn es stimmt, dass die Stimme der Spiegel der Seele ist, dann muss Sara Lov eine verdammt schöne Seele haben. Das demonstriert die ehemalige Devics-Sängerin wieder einmal auf ihrem Solo-Debüt. Mit Dustin O'Halloran hatte sie sich ja bereits als Teil eines kreativen Teams etabliert - nur blieb da immer das nagende Bedürfnis, auch einmal etwas ganz eigenes auf die Beine zu stellen. Auf dieser Scheibe verarbeitet Sara zum Teil die turbulenten Erlebnisse ihrer Jugend, in der sie vom eigenen Vater gekidnapped und kreuz und quer durch die USA geschleppt wurde. Das tut sie jedoch nicht jammernd, anklagend oder gar aggressiv - ganz im Gegenteil: Die süßeste Rache ist die, die man nicht mehr haben möchte, singt sie in dem Song "A Thousand Bees".

Die Songs besitzen somit - trotz der melancholischen Grundnote (die aber auch mit Saras klagendem Timbre zu tun hat) - eine sehr versöhnliche Note. Das ist also Dreampop im klassischen Sinne: Leicht verwunschen, sanftmütig, ein wenig magisch und definitiv größer bzw. schöner als das Leben (oder die zugrunde liegenden Erinnerungen). Musikalisch kommt das alles organischer und wärmer daher als das zuweilen strengere Devics-Material. Und als Songwriterin orientiert sich Sara Lov (die übrigens wirklich so heißt) an den großen des Genres, wie etwa Carole King - nur, dass die das mit einer eigenen Identität tut, zu der z.B. auch wunderschöne Melodien oder einfallsreiche Arrangements gehören. Das ist dann eine Art musikalischer Vergangenheitsbewältigung, die man sich auch als Zuhörer gerne gefallen lässt.



-Ullrich Maurer-


Video: "New York"
 

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