Als Cass McCombs seine Karriere als wackerer Indie-Recording-Artist begann, tat er das mit dem Selbstbewusstsein des begeisterten Amateurs, der die Wunderwelt der Rockmusik für sich entdeckte und dabei erst mal lernen musste, wie man mit Melodien, Riffs, Harmonien und dem Stimmgerät hantiert. Heraus kam Schrammelpop mit Vision. Auf diesem, seinem vierten Werk, hat er sich nun erstens endgültig die musikalischen Hörner abgestoßen und ist zweitens geradezu clever geworden. Die neuen Songs kommen in Form entspannter Swing-Nummern daher, die nur noch in der molligen Ausrichtung an Cass' Vorlieben für britischen Gitarren-New-Wave-Pop erinnern. Heutzutage geht das Ganze zuweilen freistilig ins Folkige, ja teilweise sogar in Richtung Country (nun ja: zumindest gibt es eine Steel-Gitarre zu hören). Dazu ließ sich der gebürtige Kalifornier angenehme Melodien einfallen, die er mit seinen beschränkten Mitteln als Sänger durchaus glaubhaft mit Leben erfüllen kann. Heutzutage sieht sich McCombs erkennbar in erster Linie als Songwriter - und das bekommt seinem Oeuvre. Und mit dem genialen CD-Titel hat er endgültig den Vogel abgeschossen.