Werbung lügt eben doch nicht immer. Im Fernsehen wird Rumer aktuell gelobt. Angepriesen und beworben. Elton John sagt der jungen Dame eine grandiose Karriere voraus, in England geht sie schon durch die Decke, nun wird Deutschland beackert - und alles riecht nach PR. Ist es natürlich auch, doch diesmal völlig zu Recht. Denn was ist dieses Album schön geworden. Wunderschön sogar. Und das einzig und allein wegen der betörenden, herzergreifenden Stimme der gebürtigen Pakistanerin.

Ihre Single heißt "Slow" und das ist hier wörtlich zu nehmen. Rumer alias Sarah Joyce haucht sich durch elf sanftweiche, ruhige, langsame Lieder. Eines schöner und ergreifender als das andere, (fast) jedes für sich erzeugt Herzklopfen und viele, viele Bilder. Es klingt manchmal jazzig, soulig, erwachsen poppig. Ein bisschen Sade vielleicht, etwas Norah Jones, manchmal Zero 7. Und doch zu jeder Zeit anders. Weil ihre Stimme einfach keine Vergleiche zulässt. Okay, "Saving Grace" kommt ein wenig oberflächlich loungig daher, die anderen aber wie "Come To Me High" oder "Aretha" gehören zum Betörensten, zum Schönsten, was wir dieses Jahr hören dürfen. Sagt die Werbung, sagt Elton John. Und sagen auch wir. Vertraut uns.