Jack Savoretti gehört zur Garde der jungen, britischen Romantiker. Mit diesem zweiten Album, das in seiner Heimat bereits zu einem soliden Charts-Erfolg wurde, dürfte er sich zweifelsohne in die erste Reihe dieser Garde drängen und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn sich das nicht auch hierzulande bemerkbar machen würde. Helfen könnte ihm dabei der Umstand, dass er gerade als Support des mometanen Szene-Hypes Jake Bugg auch auf unseren Bühnen unterwegs ist. Was Savoretti auszeichnet, ist ein untrügliches Gespür für jeweils das Richtige am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Wo andere ihre Songs oft lediglich variieren, sucht Savoretti bei jedem Stück nach einem eigenen Ansatzpunkt und überrascht so immer wieder. Und dann erzählt der jugendliche Herr seine originell formulierten Alltags- und Liebesabenteuer auch noch mit der altersweisen Abgeklärtheit eines mittelalten Bruce Springsteen (so Pi x Daumen). Sehr viel falsch macht Jack Savoretti jedenfalls nicht. Es ist nur die Frage, ob noch ein Platz im Herzen der jungen Damen frei ist, die für gewöhnlich den Erfolg dieser Art von Musik verantwortlich sind.