Es war im Dezember vergangenen Jahres, als Madsen in sechs Tagen fünf Konzerte spielten. Alle in Hamburg, alle in unterschiedlichen Clubs, alle unter einem anderen Motto, mit einem anderen Album als Mittelpunkt. Anders gesagt: Madsen spielten eine legendäre Tour und schrieben nicht nur Geschichte, weil das Molotow nach ihrem Konzert nie wieder die Türen öffnete. Der Club ist inzwischen dem Erdboden gleich gemacht, Madsen veröffentlichen jetzt die letzten Momente und den Rest ihrer "5 Alben, 5 Tage"-Tour auf einer fulminanten Live-Platte. Doku-DVD inklusive.

26 Lieder verteilen sich auf zwei Scheiben, wohl sortiert nach Club und Album. Und somit ist "10 Jahre live" auch gleich noch ein toll gefülltes, chronologisch sortiertes Best-Of –Album. "Vielleicht" als Opener, dann "Die Perfektion" und "Panik", "Goodbye Logik" mit Porky von Deichkind und "Nitro" mit König Boris von Fettes Brot, später dann "Du schreibst Geschichte" und "Labyrinth", "Lass die Musik an" und "Alarm im Paradies". Die Kracher halt, die Hits und großartigen Unterhaltungs-Stücke, mit denen die Madsens jeden vom Hocker reißen. Jedenfalls sollten. Denn sind doch mal ehrlich, viel besser kann man das nicht machen, viel schöner geht Popmusik nicht. Und viel besser und schöner geht als Madsen geht auch live und geht auch Live-Album nicht. Hier nämlich hört man nicht nur zu, hier ist man sofort drin, steht vor der Bühne, schwitzt, trinkt mit der Band ein Bier und feiert und feiert und feiert. In Worten: authentisch, intensiv, leidenschaftlich, direkt, auf's Maul und verdammt großartig.