Dass Lisa Hannigan auf dem Track "Thousands" des Debüt-Albums der in England geborenen irischen Songwriterin Rosie Carney mitsingt, hat weniger mit einem marketingtechnischen Coup zu tun, sondern mit dem Umstand, dass Rosie sich als Fan an Lisa wandte und diese dann spontan zusagte, mitzumachen. Rein musikalisch passt das aber ganz wunderbar ins Konzept, denn wie ihre bereits etablierte Kollegin favorisiert die Spotify-Stream-Queen Rosie Carney melancholische Folk-Songs, die nur gelegentlich in Richtung voll arrangierten Folkpops verweist, aber keineswegs auf das klassische Stimme/Gitarre-Konzept beschränkt bleiben, sondern auch mit Keyboards, Elektronik und Effekten aufgewertet sind. Dass das Ganze ziemlich melancholisch und düster rüberkommt, hat einen einfachen Grund, denn inhaltlich beschäftigt sich Rosie mit den Folgen psychischer Probleme - sei es der eigenen, wie z.B. Depression oder Essstörungen, oder der Demenz ihrer Großmutter. Musikalisch überzeugt Rosie Carney dabei nicht unerwartet eher mit einfühlsamer Zurückhaltung als mit clever zur Schau gestellter Autorität - was die ganze Sache aber durchaus sympathisch macht und für Rosies Übersicht als Songwriterin spricht.