Irgendwie einfach zu klassifizieren ist auch das dritte Album des multinational besetzten Ensembles Web Web nicht. In gewisser Weise outen sich die hier besungenen "Worshippers" in konzeptioneller Hinsicht als Verehrer einer nicht näher bezeichneten, universellen, spirituellen Macht, während sie musikalisch auch die großen Vorbilder aus Jazz, Klassik und Weltmusik referenzieren. Angereichert wird das Ganze mit je mehr als einer Prise Weltmusik, Pop, Gospel und Soul. Als Gäste prägend dabei sind Stefan Pintev - seines Zeichens Viola-Spieler und vor allen Dingen Arrangeur, der mit seinen Beiträgen den Tracks ein enorme stilistische Bandbreite und orchestrale Tiefe auf einer klassischen 70s Retro-Basis angedeihen lässt (die einen interessanten Kontrast zu den modernen Sound des Kernquartetts bietet) und Joy Denalane als Vokalistin, die mit ihren inspirierten und teilweise improvisiert wirkenden Beiträgen zwischen strukturiertem Soul auf der einen Seite und nonverbalen, freistiligen Scat-Koloraturen auf der anderen wieder mal deutlich macht, dass sie stilistisch nun überhaupt nicht festzunageln ist.