Vielleicht muss man ja einfach auch mal einen Schritt zurück - oder zur Seite - gehen, um weiterzukommen. Jedenfalls verzichten Donata Kramarz und Daim de Rijke auf diesem zweiten Nosoyo-Longplayer darauf, zu versuchen das Rad neu zu erfinden, nach besonders clevere musikalische Lösungen zu suchen, Botschaften zu vermitteln, Songstrukturen zu verschachteln oder irgendwelche innovativen Sound-Experimente vom Zaun zu brechen. Stattdessen lassen sie sich ins stromlinienförmige, organisch angelegte E-Pop-Setting fallen und vertrauen dabei ganz auf die Kraft der brillant konstruierten Songs, die dann auch - ohne Brüche, Haken und Ösen - auf Eingängigkeit und melodische Wirkung getrimmt sind. Im englischen Sprachgebrauch gibt es dafür den Begriff "unapologetic" - und diese Haltung des Duos ist es dann auch, die den Geist dieser Scheibe auszeichnet.