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16.04.2021
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Mirja Klippel - Slow Coming Alive

Platte der Woche

KW 15/2021


Mirja Klippel - Slow Coming Alive
Stargazer/Broken Silence
Format: LP

Die finnische Songwriterin Mirja Klippel gehört zu jener Spezies skandinavischer Folk-Pop-Künstlerinnen, die sich über das Vexierspiel zwischen skandinavischen Folklore-Roots und zeitgemäß psychedelischem Indie-Pop Charme ins Bewusstsein der Hörerschaft schleichen. "Slow Coming Alive" ist ihr zweites Solo-Album, das in metaphorischer und musikalischer Hinsicht ihr kreatives Aufblühen und ihre persönliche Identitätsfindung thematisiert. Zusammen mit ihrem musikalischen Partner Alex Jønsson, der ihr als Gitarrist und Arrangeur zur Verfügung steht und den Beiträgen des Streichertrios Vesseli erschuf Mirja Klippel eine recht eigenständige Folkpop-Subnische, die unter anderem davon lebt, dass die verschiedenen Bestandteile jenseits gebräuchlicher Kontexte gegeneinandergestellt werden.

Folkloristische Inhalte (die teilweise auf Finnisch vorgetragen werden) konterkarieren bzw. ergänzen Mirja und Alex etwa durch/mit Prog-Strukturen, klangmalerischen Soundscapes, kammermusikalische Streicher-Parts mit leicht psychedelischer Note, ambientmäßig verwobenen Klangquellen und kunstvoll gestaffelten, choralen Vokal-Arrangements - bis am Ende weit mehr als einfach eine weitere Folk-Scheibe dabei herauskommt. Interessant ist dann noch, dass sich Mirja Klippel (anders als viele ihrer Kolleginnen) von klassischen Americana-Einflüssen zugunsten einer Hinwendung zur skandinavischen Mystik weitestgehend fernhält.


-Ullrich Maurer-


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