Ausnahmsweise ein mal nicht den Soundtrack zu dem Film, der noch nicht gedreht ist, wollte der Multinstrumentalist Javier Jiménez Rolo auf seinem Debütalbum musikalisch darstellen - sondern einen Soundtracks zu einer Reise, die es nie gegeben hat. So erschuf Rolo in seinem stillen Kämmerlein (denn dort sind die Instrumentals entstanden) einen musikalischen Reisebericht, wie er hätte sein können, wenn er die Ziele, die er in den Songs erwähnt (wie z.B. die Stadt Saint Malo, nach der er dann auch das ganze Projekt benannte) tatsächlich auch besucht hätte, was er dezidiert nicht getan hat. Der musikalischen Darstellung des Möglichen wohnt somit auch eine gewisse Portion Eskapismus inne. Besonders aufregend oder malerisch hat sich Rolo dann Orte wie eben Saint Malo, Madrid oder Le Havre aber wohl nicht vorgestellt, denn die Musik ist ruhig, kontemplativ und auch ein wenig melancholisch. Kompositorisch orientierte sich Rolo dabei an den Pronzipien der Minimal-Musik - allerdings ohne dabei auf orchestrale Elemente zurückgreifen zu können, sodass er die Stücke dann hauptsächlich auf Gitarrenbasis organisierte. Witzigerweise ist dieses Album bereits eine Variation seiner selbst, denn als Rolo die Tracks zum Mischen einreichen wollte, löschte er diese versehentlich komplett - und musste sie ergo neu einspielen.