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28.10.2002
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Ted Minsky - Madame le Ted

Ted Minsky - Madame le Ted
Angelica Köhlermann/Hausmusik
Format: CD

Björk or Nena? Disco or Theatre? Yet-to-be discovered mini-soundtracks for the next David Lynch film? Ja, so lauten sie also. Sie, die Fragen, die sich die Verfasser von Ted Minskys Platten-Info stellten. Und dabei haben sie sich wirklich was gedacht! Wirklich scharf nachgedacht! Was kann man dem schon noch hinzufügen? Entgegenstellen? Wie und wo soll man hier anknüpfen? Schwierig, schwierig. "Madame le Ted" ist auf jeden Fall spannend, sehr spannend. Immer irgendwie ein bisschen mysteriös und unheimlich, mal ein bisschen triphoppig und erdig, gleich darauf wieder synthetisch, kühl, berechnend. In einigen Stücken ist die Musik (die dann tatsächlich Musik ist) mit geradezu betörend schönem weiblichen Gesang versehen, einen Track (der dann tatsächlich ein Track ist) weiter lässt einen aber schon wieder abgehackter, zackiger Sprechgesang aus dem schönen Traum aufschrecken. Ein bisschen was von Peaches scheint in der Madame zu stecken, ein klein wenig von einer in Spanisch singenden Emiliana Torrini glaubt man auch zu vernehmen, hier gurgelt "Underwater Love", da hallt "Codo", dort stakkatieren Nine Inch Nails-Streicher und -Piano zu falschem deutschen Mehrgesang. Mal fühlt man sich in fernöstliche Tempelanlagen versetzt, dann wieder in die neblig-verrauchten, von bedrohlich lodernden Flammen durchzogenen Straßenschluchten von Blade Runner und einmal klingt da doch tatsächlich ein bisschen Björk heraus. Strange. "Madame le Ted" ist wahrscheinlich schon bald die Ursache unruhigen Schlafs. Und wohliger Schauer. Fantastisch. Im wahrsten Sinne des Wortes.


-Kerstin Kollmann-



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