Wer sich noch an Archers Of Loaf, die ehemalige Indie-Band von Crooked Fingers-Frontman Eric Bachman erinnern kann, der sollte das ganz schnell mal wieder vergessen. Archers Of Loaf waren Dilettanten, die zu ihren besten Zeiten vielleicht 300 Kopien von ihren CDs verkauften. Dagegen klingen Crooked Fingers nun wie virtuose Meister ihres Fachs. Wenngleich auch auf einem ganz anderen Level. Bachman und seine Leute haben sich entschieden, mit Crooked Fingers eine südlich angehauchte Americana Variante zu wählen. Auf den letzten drei Alben standen eher komplexe Arrangements im Vordergrund, während auf dem neuen Werk nun aber ganz eindeutig simple, eingängige, zugängliche Songs das Zentrum bilden. Songs, die mit einer Prise Tex-Mex à la Calexico sowie einer Portion Weirdness a la Giant Sand angereichert wurden und die auf unaufdringliche (weil kompetente) Art stellenweise durchaus zum Mitsummen animieren. Dass das dann doch wieder eigenständig klingt, liegt an den kompetenten Vocals von Bachman und seiner Gesangspartnerin, der Australierin Lara Meyerratken, die einige schöne Harmonies beisteuert. Wer auf leicht abgedrehte Vertreter der traditionsorientierten Zunft steht, der sollte sich jedenfalls mal mit Crooked Fingers beschäftigen.