Das ist doch mal das eigenartigere schwedische Duo! Anja Bigrell und Marie Eklund überraschen - nach einer langen Zeit gemeinsamen musikalischen Musizierens - auf dem Debüt ihres Montys Loco-Projektes mit einer Sammlung wunderlicher, alternativ angehauchter Kleinkunstwerke, die man aufgrund ihrer seltsamen, unvorhersehbaren Stop & Go-Ästhetik nur zögerlich als Songs bezeichnen würde. Mittels transparenter, sparsamer Arrangements zwischen dezentem Gitarrenspiel und analoger Spar-Elektronik gelingen ihnen dabei immer wieder Aha-Effekte - sei es durch unerwartete stilistische Wendungen, wagemutiges "Gegen den Strich Bürsten" oder gar komplexe Harmoniewechsel, die sogar gestandenen Jazzern noch ein anerkennendes Kopfnicken abnötigte. Hinzu kommt eine bewusst alternative Attitüde und intelligente Texte zum Thema "Krieg der Geschlechter" bzw. "Frau und Welt". Und: All das funktioniert und macht in der Summe Sinn und sogar Spaß beim Zuhören. Montys Loco, das ist ein unscheinbares, verborgenes Juwel, das es zu entdecken gilt.