Die Grande Dame der norwegischen Musikszene schlenkert auf ihrem immerhin 14. Album - wieder ein Mal - in eine neue Richtung. Widmete sie sich auf ihren letzten Veröffentlichungen eher dem Ausloben ambientmäßiger Atmosphären und jazziger Strukturen, so kehrt sie auf diesem - wieder vollständig auf Norwegisch vorgetragenen - Album zum Pop bzw. Folkpop bzw. Folklore-Pop zurück. "Folklore" deswegen, weil sie gelegentlich skandinavische Melodie-Elemente in die Songs einfließen lässt. Das Ganze wurde in bewährter Manier mit hochkarätigen Musikern und ausgefeilten Arrangements in Szene gesetzt - bietet aber aufgrund der poppigen Grundtendenz eine Leichtigkeit, die man so von Kari Bremnes (die sich übrigens bedingungslos zur skandinavischen Melancholie bekennt) eigentlich nicht gewohnt ist. Das ist natürlich dennoch kein wirklich fröhlich anmutendes Album geworden, aber eines, das den universellen Charakter der Musikerin Kari Bremnes unterstreicht und sicherlich auch eines, das nicht darunter zu leiden braucht, dass es in einer für Popmusik eher unüblichen Sprache vorgetragen wird, denn musikalisch unverständlich ist Kari Bremnes - bei aller Qualität und allem Anspruch - nun wirklich nicht.