Nominal kommt der Norweger Knut Bjørnar Asphol vom Jazz her. Wer nun allerdings nach einer sauberen Genrenische für Asphols klangtechnische Exkursionen sucht (wie sie viele seiner skandinavischen Kollegen aus dieser Ecke frönen), der wird sie so schnell nicht finden. Denn mit wieselflinker Virtuosität hat der Mulitiinstrumentalist nicht so viel am Hut. Stattdessen legt er in seinen höchst organischen Klanglandschaften viel Wert auf Atmosphäre und Melodie. Dabei verquickt er westliche Klangwelten mit okzidentalen und slawischen Vibes und liefert auf diese Weise so eine Art oriental verbrämten Americana-Ambient-Mix mit Weltmusikanwandlungen (ein Didgeridoo etwa, hört man in solchen Zusammenhängen ja nun wahrlich nicht so oft). Wenn man denn schon nach einem Vergleich sucht, so kommt das in etwa dem nahe, was Pat Metheny und Lyle Mais in den 90ern auf die Beine stellten - wobei Asphol aufgrund der zahlreichen Gastbeiträgen höchst unterschiedlicher Musiker stilistisch wesentlich breiter aufgestellt ist. Immerhin ist das Ergebnis musikalisch so selbsterklärend und zugänglich, dass das Ganze keineswegs auf Jazzer-Kreise beschränkt bleibt.