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27.02.2015
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Clarence Clarity - No Now

Clarence Clarity - No Now
Bella Union/Pias Cooperative/Rough Trade
Format: CD

Der, der sich hier Clarence Clarity nennt, zählt zweifelsohne zu der Gattung der seltsamen Heiligen, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, mit ihrer Kunst zunächst mal zu verwirren und zu provozieren, bevor es dann um die Unterhaltung gehen kann. "No Now" besteht aus einem irritierenden Bash aus allerlei Klangfetzen, die zu einem musikalischen Labyrinth zusammengesetzt werden, in dem Clarence als Performer nach Belieben herumtobt, bis am Ende eher Hörspiele als Poptracks übrig bleiben. Im Wesentlichen hantiert Clarence mit Versatzstücken schwarzer Musik - vom HipHop und Rap über R'n'B bis zum Dancefloor. Allerdings werden die einzelnen Elemente dermaßen verdreht gegeneinander gesetzt (und zudem immer wieder mit hochmelodischen Pop-Fetzen und orientalen Obskuritäten verquirlt), so dass der Hörer schon ganz schön aufpassen muss, hier einen roten Faden finden zu können. Dazu singt, jammert, jodelt und heult Clarity wie ein waidwundes Wildschwein (inkl. Gegrunze) in seinem musikalischen Spielkasten herum, dass es eine reine Freude ist. Seltsamerweise ist diese Melange am Ende keineswegs vollkommen unhörbar - und das zeichnet dann am Ende wohl einen wahren Künstler und Meister seines Fachs aus.


-Ullrich Maurer-


 

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