Vor zwei Jahren überraschten Aurélie Saada zd Sylvie Hoiarau - zwei Veteraninnen der Pariser Szene, die erst im gemeinsamen Zusammentreffen zu ihrer eigentlichen Berufung gefunden hatten - mit ihrem Debüt-Album, auf dem sie eine eklektische Anything-Goes-Mentalitäten in Sachen Franco-Pop präsentierten, die es seit Serge Gainsbourg so eigentlich nicht mehr gegeben haben. Mit diesem Prinzip fahren sie nun ungerührt fort und mischen munter alles, was sich nicht wehrt - dieses Mal in einem bewusst Disco-orientierten, poppigen Umfeld (was sie bereits bei den Interviews zur ersten CD ankündigten), in dem es vor allen Dingen auf satte Dancegrooves ankommt, in denen zunehmend weniger Platz für Chansonesque Töne ist (und auch für Inhalte: Manche Passagen kommen ganz ohne Texte aus). Abgerundet wird die Sache am Ende mit einer Reggae-Pop-Nummer (auch so eine Gainsbourg-Hommage).

Dagegen wäre eigentlich gar nichts einzuwenden, denn die Sache kommt durchaus abwechslungsreich, unterhaltsam und immer wieder überraschend daher. Allerdings haben die Damen ihren theatralisch/(selbst)ironischen Shtick, mit dem sie bereits bei ihren Bühnenshows die Sache etwas übertrieben haben, dergestalt zum Selbstzweck aufgebohrt, dass der Zuhörer am Ende gar nichts mehr ernst nehmen möchte, was die Damen da so augenzwinkernd präsentieren.