Um griffige Titel ist das Musikantenkollektiv aus Athens, Georgia nicht eben verlegen. Beschrieb der Titel der letztjährigen CD "Lost In Revelry" noch ungefähr den musikalischen und psychischen Gemütszustand der damaligen Zeit, so besagt der Titel dieser Kompilation der ersten Aufnahmen ungefähr das, was 1996 so passierte: Die Band hatte sich zusammengefunden, um die Musik, mit der alle zusammenaufgewachsen waren, auf ihrer Weise zu huldigen, als plötzlich über Nacht die ganze lokale Szene (z.B. Olivia Tremor Control) in Richtung Kraut & Rüben Psychedelia abdrehte. Das frustrierte die angehenden Plattenstars dermaßen, dass sie sich fast wieder getrennt hätten, bevor es richtig los ging. Denn: Mit Psychedelia haben die Jungs und Mädels um Tim Bracy und Pete Hoffmann so richtig nix am Hut. Wohl aber mit gut geschriebenen, zuweilen haarsträubend vertrackten Songs und allem, was noch halbwegs konkret ist (also unpsychedelisch) - wie Stooges Rock, Folk, Country, Ansatzweise Soul, Schrammel-Pop usw. usw. Wie auf den regulären Scheiben gibt's auch hier ein stilistisches Tohuwabohu sondergleichen - was durch die durchwachsene Soundqualität der frühen Tage eher noch verstärkt wird. Dennoch blitzt unter der Oberfläche streckenweise jene Genialität und Größenwahn auf, die z.B. "Revelry" zum geheimen Hit der denkenden Musikfreunde machte. Und die Unbedarftheit, mit der hier alles ausprobiert wird, was sich nicht wehrt, ist schon mehr als charmant. Alles in allem macht diese Scheibe - im Zusammenhang mit "Revelry" - sehr gespannt auf das, was als Nächstes wohl aus dieser Ecke kommen mag...