So ganz von dieser Welt, oder besser gesagt, von dieser Zeit ist das neue Gaffa-Werk nicht. Die Platte schleppt sich von Song zu Song, der Zeit hinterher, irgendwo in den frühen Neunzigern viel Sunny Day Real Estate gehört, aber die Melodien weggelassen. Dave Grohl holte sich ja die Rhytmussektion der Sunny Day Real Estate für seine Foo Fighters. Eine Anerkennung für das Zusammenspiel von Schlagzeug und Bass, das hier jedoch aus Schlagzeug und Gitarre besteht. Die beiden Dresdener Berger und J.A. Schneider harmonieren gut, lassen sich von der Stimmung treiben, wie an einem sonnigen Sonntagnachmittag, da man sich im Proberaum trifft und einfach mal irgendwas spielt. Natürlich ist das hier nicht ganz so dahingespielt, aber es trifft dieses Gefühl. Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss für die beiden Musiker. Im Info führen sie eine "leise Melancholie an, die möglicherweise das ganze Universum durchzieht". Na ja, so kann man das auch nennen. Nicht unbedingt eine Platte, die einen den Boden küssen lässt, aber mal wieder eine Scheibe, um sie ganz durchzuhören. Schön.