Daniel Balthasar entstammt der sicherlich nicht so bekannten Spezies der luxemburgischen Songwriter. In seiner Heimat dominiert der Mann scheinbar nach Belieben sämtliche Sparten von Charts. Der klassisch studierte Künstler legt mit seinem zweiten Solo-Album "Outlines" ein recht vielseitiges Werk vor, das stellenweise sogar als Rock-Scheibe durchgehen würde. Der generell mollastige Grundton kommt dabei seiner angenehm weichen Gesangsstimme entgehen und dass Balthasar spieltechnische Routine hat, merkt man der Scheibe erfreulicherweise ebenso an. Auch die autobiographisch gefärbten Texte passen gut in's Gesamtbild. Lediglich bei den Stücken selbst hätte man sich ein wenig mehr eigenes Profil gewünscht. Nicht, dass sie schlecht wären - nur angesichts des unüberschaubaren Angebotes von gitarrenbewaffneten Selbst-Analytikern wäre es doch ratsam, den einen oder anderen Song im Repertoire zu haben, der nicht bloß angenehm wegzukonsumieren ist - wie hier -, sondern vielleicht sogar zwingend notwendig erscheint. Dafür gelingt es Balthasar immerhin, innerhalb des selbst abgesteckten Raumes - zwischen akustischem und elektrischem Geschehen - zu variieren. Und besonders als Arrangeur und Sänger (insbesondere was die Harmonien betrrifft) weiß er zu gefallen. Insgesamt ist "Oulines" als durchaus ernstzunehmende und gelungene Bemühung zu werten.