Power-Pop aus Finnland? Warum eigentlich nicht. Schließlich muss man bei all der vermuteten Düsternis, die einen da oben umgibt, auch mal ein bisschen aus sich raus kommen. Pepe Trouble und Kido Retro (Künstlernomen est omen!) wissen ziemlich genau, wie das geht. Sie mischen auf ihrem zweiten Album 80er-Wave-Einflüsse, Punk, Psychedelia, Schweineorgeln und hektisches Rumgehopse zu einem Brei, der sich selten originell, aber meistens ziemlich spaßig anhört. Abgemischt wurde "Crazy Kids Never Learn" in denselben Studios, in denen auch Franz Ferdinand, The Ark und Suede ihrem Sound den letzten Schliff gaben. Zwar reichen Tigerbombs nicht an diese Bands heran - dazu fehlt ihnen wahlweise die Respektlosigkeit, das Pathos oder das Songwriting -, aber langweilig wird es bei ihnen trotzdem nicht. Dafür sorgen hübsche Ideen wie der Bläsereinsatz bei "Hard To Forget" oder das quirlige Intro bei der Singleauskopplung "Punch Me Up". Außerdem spielen die beiden fast jedes erdenkliche Instrument selbst ein und werden live garantiert zu Berserkern. Und am nächsten Morgen ist das Gejammer dann wieder groß. Diese verrückten Kids werden's halt nie lernen.