Tex Morton ist ein wahnsinnig fleißiger Musiker. Mit Mad Sin erlangte er zu weltweiter Bekanntheit, bei Chip Hanna & The Berlin Three macht er Platte um Platte und nun greift er noch bei Nitro 17 in die Saiten. Einer Band, die musikalisch sicher keine Bäume ausreißt, aber durchaus unterhält und neben Morton noch bekannte Gesichter von unter anderem Desperado Five, Spo-dee-o-dee oder Nikki Sudden in ihren Reihen hat.

"Onto The Other Side" ist eine gleichzeitig düstere wie tanzbare Platte voller Punkrock, Rock- und Psychobilly und Horror, die musikalisch von der Tiger Army, Mad Sin oder auch den Misifits oder deren kleinen Brüdern wie The Spook beeinflusst sein dürfte und im Grunde richtig, richtig gut ist. Weil sich das Quartett auf ihrem Debüt keine Fehler leistet und alles gut macht, was es macht. Die Nummern gehen verdammt schnell ins Ohr, man wippt gemüsslich mit und erfreut sich an der durchaus markanten Stimme von Jo Fischer, den poppigen Spielereien im Hintergrund wie dem Erasure-Flair bei "Poor Man's Child" und natürlich den geslappten Bässen. Alles gut also. Doch eben auch nicht mehr. Weil die Songs bei aller Klasse nur selten mitreißend und tatsächlich aufregend sind und weil es Bands wie Mad Sin oder die Tiger Army einfach besser können.