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17.04.2009
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Karamel - Maschinen

Karamel - Maschinen
DevilDuck/Indigo
Format: CD

"Maschinen" heißt das dritte Album von Karamel. Ein düsteres, in Grautönen gehaltenes Artwork lässt Wagenräder erahnen, ein wenig Chaos und mit etwas Fantasie die Schattenseiten der industriellen Revolution. Doch darum geht es nicht. Hier geht es auch nicht um High-Tech, Schaltpläne oder Attac. Hier geht es um den Menschen und das, was innen lebt.

"Wie viele Maschinen passen in einen Bauch?", fragt Johann Scheerer, Kopf von Karamel, im gleichnamigem Song und es scheint, als wüsste auch er keine Antwort darauf. Wie auch auf seinen Vorgänger steht die ungewöhnlich weich aber doch deutlich akzentuierende Stimme im Vordergrund, die mal leiser, mal lauter durch heimische Wohnzimmer, Bars und Straßen menschlicher Schicksale führt. Angetrieben wird sie dabei von Klängen, die als atmosphärisch beschrieben werden könnten, die wie Wellen ab und zu brechen und tosend lauter werden und sich perfekt mit dem Artwork ergänzen.

Leicht verdaulich ist "Maschinen" sicher nicht, doch das scheint auch keiner beabsichtigt zu haben. Auch nicht Krakow Loves Adana oder Gisbert zu Knyphausen, die Johann Scheerer auf ein paar Liedern begleitet haben. Stattdessen fügen sie sich in dieses Soundgeflecht gekonnt ein und wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen, dass sie nie woanders waren. Insgesamt ist das Ergebnis ein Album, das man gern haben könnte. Vielleicht nicht, wenn der Sommer ruft und die Party neue Lieder braucht, aber dafür gibt es ja auch mehr als genug Platten.



-Andrea Berger-


 

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