Ben Hopkins und Liv Bruce gelten als Vertreter der Queer-Punk-Bewegung. Und gerade deswegen ist es hocherfreulich, dass sie auf ihrem neuen Album so gar nicht provokativ oder abrasiv zu Werke gehen, sondern - ganz im Gegenteil - auf überraschend abwechslungsreiche Art und Weise und stilistisch enorm variable die gesamte Musikhistorie - sagen wir mal der frühen 70er - plündern und mit einer Sammlung brillanter, zwar kraftvoller, aber auch einfühlsamer Power-Pop-Songs zwischen Glam- und Vaudeville überraschen.
Die Spannbreite reicht dabei von dramatisch/orchestralen Hymnen bis zu intimen Folk-Songs, in denen sich Hopkins und Bruce instrumentenwechselnd über sich und die Welt (und zwar im wörtlichen Sinne und in dieser Reihenfolge) Gedanken machen. Dabei springen gleich mehrere potentielle Hits heraus - ohne dass sich Hopkins und Bruce irgendwie verbiegen oder anbiedern müssen. Nun ja - das wäre ja eh nicht zu erwarten gewesen.