"Sie sagen 'Es gibt keinen Unterschied zwischen Punk und Classic Rock', sie kommen aus Seattle und sie haben ihr Album mit Steve Fisk aufgenommen, der bereits mit Bands wie Nirvana und Screaming Trees gearbeitet hat", schrieben wir bereits in unseren News. Außerdem schrieben wir: "Sind Naked Giants also Grunge? Aber ja. Auch. Das Ganze hat was von Grunge, ist Grunge, macht ziemlich Spaß." Nun ist das Album da und ja, das macht Spaß. Vielleicht nicht jeder Song - aber genügend Songs. Absolut, das Ding sollte man kennen, das muss man sich anhören. Und keine Sorge, das hier ist keine Soundgarden-Kopie, keine Möchtegern-Nirvanas. Sondern eine ziemlich unterhaltende Indierock-Platte, Slacker-Pop und eben Classic Rock ins Heute geholt, Alternative, Grunge.

Schleppend geht es los, scheppert, "Dead/Alien" ist träge, nur kurz mal mit ein bisschen Tempo. "We're Alone" nimmt dann langsam Fahrt auf, kommt hippeliger, mit einem poppigen Pubrock-Refrain, wird nervig-schön, ehe die Naked Giants mit "Everybody Thinks They Know (But No One Really Knows)" einen dreckigen 60s Popsong mit Brit-Momenten und Klatscherei zocken. Und das? Ist ein Hit. Das bereits bekannte "TV" (siehe Video-Link unten) ist ein anderer, auch das schroffe, schnellere "Slide" und der erneut träge, tatsächlich indiegrungige Titelsong sind welche. Hallo Seattle, schön hier. Mit "Dat Boy" gibt's gegen Ende noch mal fuzzigen, staubtrockenen Rock N Roll und mit "Easy Eating" gar nicht mal so leichte, aber durchaus leckere Kost. Ehe "Shredded Again", quasi als Nachtisch, mit fast acht Minuten akustische Spielereien das Album abschließt. Dieses spaßige, spannende und meistens gute, manchmal sogar sehr gute Album.