Der Mann, der sich hier den malerischen Namen Fredy Rotten gibt, heißt in Wirklichkeit Frederyk Rotter und ist Frontmann der Schweizer Düster-Mythologen-Kapelle Zatokrev. "Even If We Sleep" ist sein Debüt als akustischer Solo-Songwriter. Das Interessante dabei: Er macht offensichtlich dieselbe Musik - nur mit umgekehrten Vorzeichen. Wo ansonsten die Soundwände dräuen, flüstert sich Fredy hier durch höchst fragile Songgebilde, in denen ein vorsichtige E-Gitarre schon beinahe aufdringlich erscheint. Dennoch ist das natürlich keine leichtfüßige, sommerliche Angelegenheit, denn Fredy vertont die massiven Gebirge, die scheinbar seine Seele zerdrücken. Vor allen Dingen ist "Even If We Sleep" also schwermütig geraten - nur eben nicht schwerfällig. Mit diesem Konzept sitzt Rotten zwischen allen Stühlen: Für die Fans dröhnender Wucht ist dieses Album viel zu lauwarm und für Feingeister viel zu desolat. Immerhin: Niemand kann Fredy Rotten vorwerfen, er bemühe sich nicht! Bezeichnen wir also dieses Werk ein Mal als auf durchaus interessante Weise gescheitert.