Vieles ist "larger than live" bei dem Trio aus Dallas: Die Gitarren, das Konzept, der Sound, das Format (hier eine Doppel-Scheibe), die epische Länge der Tracks und nun auch noch der Name des neuen Tonträgers. Es gibt auf diesem zweiten Werk gepflegten Slow-Core-Stoner-Rock - ziemlich abwechslungsreich inszeniert, natürlich von epischer Breite und atmosphärisch mit Klangwolken umhüllt.
Es dabei ist nicht so, dass True Widow wirklich etwas Neues machen - es klingt aber in dieser Konstellation fast so. Das liegt zum einen daran, dass die Band mit Bassistin Nikki Estill auch eine Sängerin an Bord hat, die sich die Aufgabe mit Gitarrist Dan Phillips teilt - was in diesem Genre absolut unüblich ist und fast eine kleine Revolution darstellt - und des weiteren liegt es daran, dass sich die Combo nicht scheut, auch andere Genres ansatzweise zuzulassen. Und am Ende spielen sie auch noch langsamer als ähnlich gelagerte Bands, was ein weiteres Herausstellungsmerkmal darstellt. Der Erfolg von True Widow in ihrer Heimat liegt so wohl auch darin begründet, dass sie Fans von verschiedenen Musikstilen glücklich machen können. Dabei hilft es auch, dass True Widow - trotz aller Maßlosigkeit - weit weniger unerbittlich und selbstverliebt dahingniedeln, als der selbst auferlegte eigene Anspruch eigentlich verlangte, sondern insgesamt sogar eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln im Stande sind. Insgesamt ist das also eine recht interessante und attraktive Mischung.