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Flying Colors - Flying Colors

Flying Colors - Flying Colors
Music Theorie/Mascot/Rough Trade
Format: CD

Diese Scheibe hat es geschafft. Eigentlich wenig geneigt, in diesem Leben noch Werke mit Neal Morse-Gesang zu goutieren, war nach ein paar Liedern dann doch alles gut und alles schön. Das hat zum einen damit zu tun, dass Neal hier das Predigen sein und vor allem seinen Spannmann Casey McPherson (Alpha Rev; ex-Endochine) ans Mikro lässt. Und zum anderen damit, dass hier offensichtlich mit so viel Liebe, Spaß, Souveränität und nicht zuletzt Humor musiziert wird. Wie auch anders, bei Musikern wie Steve Morse (guit; u.a. (Dixie) Dregs, Kansas, Deep Purple), Dave La Rue (bss; Dregs, Joe Satriani, John Petrucci, Jordan Rudess, Steve Vai) und dem allgegenwärtigen Mike Portnoy (drms; ex-Dream Theater, ex-Avenged Sevenfold, Adrenaline Mob). Die Formel für Flying Colors sollte heißen: "Virtuose Musiker und ein Popsänger machen neumodische Musik auf altmodische Weise". Well done, und der Name gibt das auch wieder - to do something with flying colors bedeutet soviel wie etwas mit großem Erfolg tun.

Zum Beispiel "Blue Ocean", das mit ungemein treibendem Bass und überzeugendem, fast souligem Leadgesang von Casey in das Album hineinzieht. Neal ist hier mehr für Keyboards, Refrain und gekonnten Hintergrundgesang zuständig - und das macht er gut. Dennoch mutig, dieses auf einen sehr breiten Markt zielende Album mit einer sieben Minuten langen Nummer anfangen zu lassen. Mit verzerrten Casey-Vocals, einer Peter Gunn-Basslinie definiert "Shoulda Coulda Woulda" ein neues Härte-Level. Das unnachahmliche Akustikgitarrenspiel von Steve leitet zum melodischen "Kayla" über. Bei Caseys Kopfstimmenpart werden vermutlich später mal im Stadion die Mädels mehr als eine Träne verdrücken. Obwohl die Colors garantiert in einem Club mindestens genau so sehenswert wären. Allein Steves kurze Traum-Soli ab 2:28 und 3:23 heben dieses Debüt aus der Masse der Neuerscheinungen im März heraus - was für Statements!

Caseys mal rockende, mal schmachtende Stimme scheint von Track zu Track besser zu werden, beim besonders starken "Forever In A Daze" erinnert sie sogar an den wunderbaren Justin Currie (ex-Del Amitri). Das wiegende "Love Is What I'm Waiting For" hat ein herrliches Beatles-Flair und das ruhigere "Everything Changes" bekommt man nach einmal Hören überhaupt nicht mehr aus dem Kopf. Hier hat Neal einen eigenen Mittelpart mit seinem charakteristischem Gesang und pumpenden Rhodes-Parts. Der vielteilige, Keyboard-lastige Longtrack "Infinite Fire" (12:) zeigt noch am ehesten Progrock-Gene. In Summe aber enthält das von Peter Collins produzierte Album mehr A.O.R. als jede der Stammbands der Beteiligten, ist dabei aber so toll gemacht, dass der Erfolg eigentlich nicht ausbleiben kann. Guten Flug!



-Klaus Reckert-


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