Adam Bainbridge, der Kopf hinter dem Projekt Kindness, sagt, dass "95% all dessen, was man über einen neuen Künstler wissen sollte, sich alleine durch dessen Scheibe erschießen sollte." Das kann nur bedeuten, dass er nichts über sich mitteilen möchte, denn dieses Werk ist ohne weiteres überhaupt nicht verständlich - schon gar nicht selbsterklärend. Bainbridge hantiert mit Versatzstücken aus Elektronika, Dancepop, Soul und Funk - aber auf eine betont unpersönliche Art und Weise und fast abstrakt. Zusammen mit Produzent Philippe Zdar (der auch Phoenix betreute) und einer Gruppe multikultureller Musikanten schuf er ein Werk, das eher als Zitatensammlung denn als Pop-Album funktioniert. Bainbridge, der als DJ zur Musik kam, liebt es, verschiedene nicht zusammen passende Elemente aus allen möglichen Ecken gegeneinanderzustellen und irritiert damit eher als dass er provoziert. Dazu singt er auf eine distanzierte Art, die den Eindruck erweckt, er wolle mit der Musik nichts zu tun haben. Die Grundlage seiner Tracks bilden unter anderem Coverversionen (von den Replacements etwa oder eine des "Eastenders"-Themas) sind aber als solche wirklich nur von Fanatikern zu erkennen. Das ist avantgardistische Kopfkunst auf hohem Niveau - als Popscheibe aber nur homöopathisch einsetzbar.