Die Sache ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, denn die Männer aus dem Norden kommen gar nicht aus dem Norden - sondern aus Israel. Dort begann dieses Projekt als Schnapsidee: DJ Yashiv Cohen mag Soul und wurde dabei ertappt, wie er zu den Scheiben, die er bei seinen Club-Parties in Tel Aviv auflegte, lauthals mitsang. Daraus entstand dann Israels beste (und vermutlich auch einzige) Retro-Soul-Band. Und nun kommen wir zum Namen des Projektes, denn bei der erwähnten Soul-Vorliebe geht es nicht um US-Soul, sondern um britischen Northern Soul (der auf Umwegen durch Soft Cell mit ihrem "Tainted Love"-Cover in den 80s auch bei uns populär wurde). So ist es vielleicht zu erklären, dass sich das Cover von Human Leagues "Mirror Man" auf das Album geschlichen hat. Mit diesem Song versuchten Human League schließlich weiland eine Art Motown-Sound in ihre E-Pop-Melange zu mischen, womit sich der Kreis schließt. Langer Rede kurzer Sinn: Das kann man alles so machen - allerdings gelingt es den Männern aus dem Norden nicht, wie es etwa Paolo Nutini gelingt, dem Genre einen zeitgemäßen, frischen Touch zu verleihen, sondern sie genügen sich, dass Feeling von damals zu emulieren - machen dabei aber eine recht gute Figur.