Jetzt wundert man sich da doch ein wenig. Denn die alten Herren klingen jünger denn je. Sie klingen sogar richtig jung, voller Kraft und Euphorie und einfach gut. Doch stopp, Euphorie und ZZ Top? Ja, das geht, das geht hier. Auf "La Futura".

Es ist das erste Album seit neun Jahren, das erste auf dem neuen Label American Recordings, das erste, das von Rick Rubin (und Billy F. Gibbons) produziert wurde. Wie wichtig der nun am Ende für die Klasse dieser zehn neuen Lieder ist, möchten wir nicht beurteilen. Aber Fakt ist, dass die Herren Billy F. Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard - die in dieser Besetzung seit 42 Jahren (!) gemeinsam musizieren - hier mächtig auf die Tube drücken und einfach mal massiv grooven und tatsächlich rocken. Der Operner "I Gotsta Get Paid" mit diesen herrlich rauchig-heiseren Vocals und furztrockenen Riffs setzt die Latte gleich mal ziemlich hoch. Was ein Burner, was ein bluesiger Bomber, der auch einer Band wie den Black Keys gut stehen würde. So viel zum Thema alte Herren. Und so geht es weiter. "Chartreuse" nimmt Fahrt auf (Kracher!), "Consumption" nimmt einen in den Arm und bei "Over You" wird es kurz mal kitschig. Doch danach? Kraft. Blues. Leidenschaft. Rock N Roll. Ehrlich und direkt. Stichwort. "Wir haben lange darüber nachgedacht, wie dieses Album sein sollte. Wir wollten uns auf die Direktheit unserer frühen Sachen besinnen, aber ohne den modernen Technologien den Rücken zu kehren", sagt Gibbons. "'La Futura' ist das Ergebnis aus einer Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart." Trifft es gut, siehe oben, siehe Black Keys. Lieder wie "Heartache In Blue" oder "Don't Wanna Lose, Lose, You" klingen frisch, klingen aktuell. Klingen euphorisch. Überraschend starkes Stück dieses "La Futura".