Als musikalischer Partner des Hollywood-Kompositeurs Hans Zimmer ist Holkenborg alias Junkie XL auch außerhalb seiner selbsterkorenen Frickelnische bekannt geworden. Auf diesem Album macht er aber musikalisch alles allein (nun ja - bis auf ein paar Gast Vocals). Das Ergebnis ist eine Art James Last-Scheibe für die Tekkno-Generation geworden. Wie der große Vordenker lenkt Junkie XL sein virtuelles Tanzorchester mit leichter Hand im strikten Tanzrichtung in Richtung Indie-Schlager. Natürlich mit Einschränkungen: Während es einerseits flotte Chorgesänge mit 70s-Flair zu entdecken gibt, sorgen auf der anderen Seite lineare, monotone Rhythmusexzesse für die notwendige unerbittliche Dröhnung, die der Freund solcher Tanzmusik einfach erwartet. Im Detail tut sich da aber eine ganze Menge: Mit E-Beats, organischen Instrumenten. Samples, Effekten und Vocals wuselt der Über-Producer (der auch schon für Justin Timberlake, Madonna oder Michael Bublé kollaborierte) emsig durch seine Konstrukte, zitiert gerne auch mal die Disco-Vergangenheit, macht in Sachen Funk und E-Pop. Das Problem dabei für Popfreunde ist, dass es kein rechtes Songmaterial gibt, auf dem das Ganze fußt. Insgesamt ist das aber eine ganz schön abgefahrene Angelegenheit, die jeder Party Schwung verleihen dürfte.