Volksmusik und HipHop. Das liegt nicht unbedingt auf der Hand. Selbst im Mutterland des Rap haben es die Protagonisten bis heute nicht darauf angelegt, ihr Material mit der Vergangenheit (dem Blues etwa) zu versöhnen. Deswegen ist dieses Experiment dem fränkischen Septett aus Bamberg hoch anzurechnen. Ähnlich wie bei Mardi Gras BB. spielt hier eine integrierte Blaskapelle eine gewichtige Rolle - der Anteil an Sound-Modernismen und hier speziell dem Rap und dem HipHop ist jedoch ungleich größer als bei Mardi Gras. Und: Das Gebläse dreht hier eher in Richtung südlich/slawischer Richtung ab und hat mit einer US-Trötemann-Ästhetik aus Jazz und Soul rein gar nix am Hut. Ansonsten tanzt hier musikalisch ganz schön der Bär: Unter völliger Missachtung der von der Volksmusik gewohnte, debilen Mitklatsch-Mentalität und befeuert von Rock-, Elektronik-, Sample-, Ska und Drum'n'Bass Elementen entwirft das Kellerkommando eine recht eigene Melange, die eben nicht das Eine auf das Andere aufsetzt oder gar versucht, einen gefälligen Mittelweg zu finden, sondern die Extreme gegeneinander walten lässt. Angesichts dessen, dass in Rap und HipHop gerne gegenseitig zitiert wird, ist eine solche Entwicklung natürlich zu begrüßen.