Mit rockmusizierenden Frauen ist das ja hierzulande so eine Sache. In den USA gibt es nachwievor viel Aufmerksamkeit für Bands wie Sleater Kinney, Hole oder Le Tigre. In Deutschland hingegen gab es diese Szene leider nie so richtig. Wenn hier frauendominierte Bands Musik machen, gehört das in erster Linie in die Rubrik "niedlich" a la Paula oder den Pop Tarts. Einzige Lichtblicke in dieser Hinsicht waren die leider zwischenzeitlich aufgelöste Band Miyax oder die wunderbare Hamburger All-Girl-Truppe Parole Trixi, deren Album für 2001 zu erwarten ist. Angesichts dieser deprimierenden Situation ist es umso erfreulicher, wenn einem ein durchweg überzeugendes Demo auf den Schreibtisch flattert. Pristine sind zwei Damen plus männlichem Quotenschlagzeuger und auf ihrem Debüt "Teenage Noise" lassen die drei Essener es gehörig krachen. Und dass Pristine sich nicht nur von amerikanischen Riot-Grrrls beeinflussen lassen, sondern sicherlich auch schon die eine oder andere Tocotronic-Platte gehört haben, sei hier nur am Rande erwähnt. An deren Labelkollegen Jonas fühlt man sich auch durchaus erinnert. Und das sind ja erfreuliche Referenzen. Pristine gelingen jedenfalls krachige, schöne Songs mit reichlich Pop-Appeal. Einer ihrer Songs heißt übrigens "Girls Kick Ass"! Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Mehr davon.