Luther Dickinson ist der Frontmann der North Mississippi Allstars und kokettiert auf dem Titel seiner dritten CD mit seinem musikalischen Erbe. Freilich ist dieses Album kein weiteres beliebiges Blues-Rock-Werk geworden, sondern zeigt Dickinson eher von seiner eklektischen, experimentellen Seite. Zunächst mal reduzierte Dickinson hier sein Instrumentarium auf das Notwendigste: Bewaffnet nur mit Akustik-Gitarre, akustischem Bass und Drums schuf er dennoch ein Album, das ihn stilistisch von seiner abenteuerlichsten Seite zeigt. Natürlich basiert das alles schon irgendwie auf dem Blues - geriet aber aber insbesondere in arrangements- und klangtechnischer Hinsicht zu Dickinsons bislang wagemutigstem Werk. Dickinson zehrt dabei offensichtlich von den Erfahrungen, die er als Gitarrist für so unterschiedliche Acts wie Mavis Staple, Ry Cooder, Patty Griffin oder die Black Crowes machte und bietet einen gesunden und schlüssigen Mix aus Funk, Soul, Blues, Rock und Folk-Elementen, die er zu einem abenteuerlichen, aber schlüssigen Gesamtbild verquickt, das vor allen Dingen dadurch besticht, dass es - trotz der ganzen Referenzpunkte - so gar keinen Retro-Mief verbreitet, sondern frisch und lebendig daherkommt. In seinen Songs verarbeitet Dickinson zudem seine eigene Historie: "Vandalize" schrieb er etwa als Teenager nach dem Besuch eines Black Flag-Konzertes.