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Wayne Hussey - Songs Of Candlelight And Razorblades

Wayne Hussey - Songs Of Candlelight And Razorblades
Eyes Wide Shut/Soulfood
Format: CD

In den letzten 15 Jahren hat Wayne Hussey Hunderte Soloshows gespielt, aber wenn es darum ging, neue Songs aufzunehmen, kehrte er immer wieder in den Schoß seiner alten Band The Mission zurück. Zwar erschienen mit "Bare" und "Curios" zwei nominelle Hussey-Alleingänge, doch der erste bestand aus solistisch eingespielten Mission-Songs und Coverversionen, und der zweite, gemeinsam mit Julianne Regan entstandene, enthielt praktisch ausschließlich Fremdkompostionen. Nun hat die inzwischen 56-jährige Goth-Rock-Ikone mit "Songs Of Candlelight And Razorblades" den Sprung gewagt und erstmals neue Songs aus eigener Feder ohne die alte Band aufgenommen.

Die herzzerreißende Stimme, die romantisierenden Texte, viele von der 12-saitigen Akustikgitarre getragene Melodiebögen kennzeichnen die Platte zwar zweifelsohne als Werk des Hauptsongwriters von The Mission, klanglich dagegen betritt Hussey Neuland. Entstanden ist so ein Album, das man am besten spät abends im titelgebenden Kerzenschein hört. Die hedonistischen Rock'n'Roll-Posen früherer Jahren weichen hier einem Gefühl von Ruhe und Nachdenklichkeit. Wird der klassisch orchestrierte Opener "Madam G" noch vom Geist des Crooner-Jazz umweht, streift der inzwischen seit Langem in Brasilien heimische Engländer bei "JK Angel Of Death" sanft das britische Folk-Revival der 60er und 70er und kehrt mit "The Bouquets & The Bows" auf das Terrain der besten und eindringlichsten The Mission-Piano-Balladen zurück, während er bei "Wither On The Vine" Richtung Synth-Pop deutet und vor Depeche Mode und The Cure gleichermaßen den Hut zieht. Hier und da sind die Drums aus dem Computer etwas zu penetrant, aber es sollte eben eine echte Soloscheibe werden. Dennoch mag Hussey seine alte Band nicht vollends abschütteln. Zwar ist der Großteil der Songs neu, mit "Swan Song (Lament)" und "Wasting Away (Reprise)" krempelt er allerdings auch zwei Mission-Songs vollkommen um und verwandelt sie in mitternächtliche Klagegesänge, von denen sich Letzterer nach einem feinen A-cappella-Anfang musikalisch zwischen U2s "All I Want Is You" und John Lennons "Woman" einreiht, bevor das Album mit dem Spoken-World-Track "Aporia" auf einer unerwartet experimentellen Note endet.

Ein Jahr nach dem betont rockigen letzten The Mission-Album "The Brightest Light" zeigt sich Hussey auf "Songs Of Candlelight And Razorblades" also von einer ganz anderen Seite, kann aber auch als introspektiver Leisetreter voll überzeugen.



-Carsten Wohlfeld-



 
 
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