Franz Nicolay ist ja nicht eben als ein Mann bekannt, der einen geradlinigen Stil verfolgt. Insofern ist jedes seiner neuen Alben auch immer so etwas wie eine musikalische Wundertüte, der nun wirklich nicht anzusehen ist, was sie enthalten mag. Das gilt natürlich auch für das neue Werk, auf dem sich der Mann, der sich einen Spaß daraus macht, mit einer wechselnden Schar an Musikanten stilistisch unberechenbar um sich zu schlagen, sozusagen selbst zuprostet ("To Us, The Beatiuful" ist ein abgekürzter ukrainischer Trinkspruch).

Nicolay präsentiert sich dieses Mal als inbrünstiger Prediger, der seine Songs mit jeder Menge Rockdrive und fast operettenhafter Dramatik im Stile etwa eines gutgelaunten Meatloaf (doch, doch - genau der) darbietet - und dabei nicht vor großen Gesten, ausholenden Riffs und weit gefassten Melodiebögen zurückschreckt. Sein Faible für vertrackte Spielereien, Haken und Schlenker trägt dafür sorge, dass jeder einzelne Track zu einer unberechenbaren musikalischen Achterbahnfahrt wird. Das ist Power Pop der etwas anderen Art.