In ihrer Heimat Frankreich zählt Christine And The Queens mit 130.000 verkauften Exemplaren dieses nun auch bei uns vorliegenden Debütalbums bereits zu den angesagten Acts. Vielleicht deswegen, weil sie mit ihrem charmanten Mix aus englischen und französischen Text-Zeilen und einer musikalischen Basis irgendwo zwischen E-Pop und New Wave so ganz anders erscheinen, als andere französische Acts. Es mag auch daran liegen, dass Héloise Letissier, die eigentlich Christine And The Queens ist, nicht aus Paris, sondern aus der Atlantikstadt Nantes stammt - und deswegen andere Ansprüche an ihre Kunst hat, als entsprechende Kolleginnen aus der Hauptstadt. Oder daran, dass sie als Support von Acts wie Lykke Li, The Dø oder Lily Wood & The Pricks, die ihrem musikalischen Ideal schon ziemlich nahe kommen, schon gleich die richtige Zielgruppe für sich gewinnen konnte. Das soll uns aber eigentlich egal sein, so lange wir hier mal wieder ein Beispiel für die unkonventionelle Art haben, die in Frankreich neben der klassischen Chanson-Tradition eben auch möglich ist. Schade nur, dass Héloise als Songwriterin - zumindest auf dieser Scheibe - der große Pop-Wurf, der diesem Setting eigentlich angemessen wäre, noch nicht gelungen ist, denn die Scheibe lebt einzig von den strukturellen Ideen und den Arrangements. Aber das kann ja noch kommen.