Also eigentlich ist Marty Longstaff als wesentlicher Anker des Projektes The Lake Poets ziemlich alleine auf weiter Flur. So jedenfalls hört sich das sparsam angerichtete Material an, das Longstaff auf Einladung von Dave Stewart (der sich immer mehr als aktiver A & R-Agent in eigener Sache präsentiert) für dessen Label in Nashville einspielte. In drei Tagen waren die Songs im Kasten und Longstaff hätte auch noch mehr anzubieten gehabt. Das heißt: Als Songwriter weiß der Mann also, was er tut. Insofern kommt sein Material denn auch wohlüberlegt und fast schon stoisch daher. Unterstützt wurde der Engländer in Nashville dann doch von einer ganzen Riege hochkarätiger Studio-Cracks, die sich indes dergestalt zurückhalten, dass Longstaff als Performer nichts von seiner Intensität genommen wird. Allerdings erfordern die meist melancholischen Balladen Longstaffs die ganze Aufmerksamkeit des Zuhörers - als musikalische Tapete ist dieses feinsinnige Werk denkbar ungeeignet.