Lowell ist das Projekt einer jungen Dame aus Calgary, die nach einer Odyssee über Massachusetts, Ottawa und Georgia inzwischen in Toronto ansässig ist - ihre Musik aber eher in London auslebt. Nachdem sie zunächst versuchte, über Kollaborationen mit etablierten Songwritern zu ihrem Glück zu finden, entschied sie sich dazu, es dann doch lieber alleine zu versuchen, um so ihre eigene Vorstellung von politisch motivierten Indie-Pop-Songs in die Tat umsetzen zu können. Das Ergebnis ist eine Do-It-Yourself-Pop-Scheibe, auf der Lowell mit E- und New-Wave-Elementen hantiert und sich stilistisch ziemlich ungebunden zeigt. Allerdings macht sich hier der Umstand bemerkbar, die Regeln des Songwriting auf eigene Faust ergründen zu wollen: Nur gelegentlich und eher zufällig gelingen Lowell so echte Songs. Insbesondere Melodien scheinen ihr irgendwie schwer zu fallen, so dass sich die Tracks eher linear und monoton dahin bewegen. Das ergibt insgesamt ein etwas naiv anmutendes Setting, in dem ihre durchaus ernstgemeinten politischen Botschaften dann zunächst ein wenig unterzugehen drohen.