Bereits im April legte das Quartett Highs aus Toronto das nun auch bei uns vorliegende Debütalbum "Dazzle Camouflage" auf. Der Titel des Albums - der eine Art Tarnung mittels einer täuschenden Überwältigung umschreibt - lässt sogar Rückschlüsse auf die Musik der Band zu, denn diese hat sich für ein schillernd buntes New Wave-Pop-Setting entschieden, das die Pop-Roots der Band mit einem handwerklich ansprechend inszenierten Netz aus sich verzahnenden Gitarren und Synthie-Sounds überdeckt. Musik wie diese wurde ursprünglich in den 80ern des letzten Jahrhunderts geboren und kennzeichnet sich durch eine gewisse hyperaktive Nervosität aus, die sich auch in den Songs von Highs Bahn bricht. Interessanterweise werden die Highs dabei eher mit Bands verglichen, die diese Art von Musik auch heute betreiben, als mit den Originalen von damals. Vermutlich ist das so, weil die Band mit einer gewissen jugendlichen Unbekümmertheit an die Sache herangeht und songwriterisch cleverer vorgeht, als die britischen "Fake Funk"-Acts, die weiland das Genre begründeten. Außerdem nutzen die Highs dem Umstand, dass sie - neben Frontmann Doug Haynes - mit Keyboarderin Karrie Douglas auch eine zweite Stimme an Bord haben, so dass die Gleichförmigkeit, die dieser Art von Musik innewohnt, immer mal wieder auch aufgebrochen wird. Kann man machen.