Wes Geistes Kind die Schwedinnen Helena Andersson und Therese Lithner - die in der Summe das Duo My Sound Of Silence ausmachen - eigentlich sind, zeigt vielleicht die erdig demontierte Coverversion von Nirvanas "Pennyroyal Tea", die die Damen hier als eine Art Grunge-Folk-Nummer interpretieren. Anders als viele Kolleginnen ihrer Zunft, die wie sie das Duo-Format als Mittel der Wahl auserkoren haben, greifen My Sound Of Silence nämlich nicht auf Americana-Traditionen (schon gar nicht auf Blues oder Country) zurück und halten sich auch von klassischen Folk-Formaten fern - auch wenn sie tendenziell eher ruhig zur Sache gehen. Ihr Metier sind ganz klar Rock-Strukturen, die sie halt eben Low-Fi mäßig entschleunigt haben und so zu einer Art Indie-Folk-Slow-Core-Power-Pop ummodeln. Der Grund hierfür ist simpel, denn die musikalischen Wurzeln der Damen liegen in der Punk- und Hardrock-Szene ihrer Heimatstadt Umea im Norden Schwedens. Während der Projektname also eher in die Irre führt (denn mit Simon & Garfunkel-Glückseligkeit haben die Mädels nix am Hut), ist der Titel dieser Debüt-Scheibe also immens treffend gewählt. Hier schlagen die Kugeln in der Tat in Zeitlupe ein - aber auch dementsprechend unerbittlich.