Natürlich weiß der Connaisseur ungefähr, was er von einer Howling Hex-Scheibe zu erwarten habe - dennoch ist es immer wieder schön zu beobachten, mit welcher Unbekümmertheit Neil Michael Hagerty und seine Zuarbeiter ihren schmutzigen, kleinen Indie-Rock'n'Roll raushauen. Kurz gesagt: Dafür hätten eigentlich Royal Trux nicht aufgelöst zu werden brauchen - denn ganz so, als habe es die letzten 20 Jahre nicht gegeben, erweckt Hagerty immer noch den Eindruck, als sei Virtuosität ein Schimpfwort, das durch musikalische Nickeligkeiten konterkariert werden muss. Nach wie vor wird demnach auch immer alles schön gebrochen, verbogen und verwurschtelt, was Hagerty anfängt. Dass er nicht singen kann, hat auch noch nie gestört, denn Hagerty rotzt eh immer alles raus wie ein trotziges Kleinkind. ABER: Anders als zuvor haben sich Howling Hex dieses Mal darauf geeinigt, das Songformat wieder ins Zentrum des Geschehens zu stellen. Als Popmusik lässt sich dieses High-Octane-Moritatentum zwar immer noch nicht bezeichnen - aber der ein oder andere knapp auf den Punkt gestolperte Hit fällt dieses Mal tatsächlich ab und zu in den Sandkasten (in dem die Herrschaften spielen).