Den Sound, den der Ire Ryan O'Reilly auf seinem zweiten Longplayer nicht mehr aushält, ist der Sound unserer Tage. Denn auf der neuen CD weitet Ryan seinen Blickwinkel als Songwriter deutlich über den rein persönlichen Tellerrand aus und beschäftigt sich mit den verwirrenden Signalen unserer schnelllebigen Zeit - freilich ohne dabei die persönliche Sichtweise aus den Ohren zu verlieren. Kurzum: Er bleibt sich grundsätzlich treu, entwickelt sich aber auch als Songwriter weiter.
Musikalisch kommt die Scheibe abwechslungsreicher und druckvoller daher als die letzte - was unter anderem daran liegt, dass Ryan mit seiner Band im Studio die Basic-Tracks zunächst mal live ausprobierte, bevor sie dann auf Band gebannt wurden. Das macht sich durch ein raueres und lebendigeres Klangbild bemerkbar. Und da der Mann auch die Pop-Musik nicht grundsätzlich vernachlässigt, führt dies zu einigen mitreißenden, potentiellen Hits und Hymnen mit knackigen Hooklines und infektiösen Refrains. Tatsächlich ist "I Can't Stand The Sound" die Songwriter-Scheibe des Jahres. (Auch wenn es zugegebenermaßen erst Februar ist.)