Für das neue Album des Londoner "Folktronica"-Projektes tunng wollte Mike Lindsay (der zuletzt zusammen mit Laura Marling das Projekt Lump lostrat) wieder zu den Wurzeln seiner Band zurückkehren - und versammelte erstmals seit 2007 wieder das ursprüngliche Line-Up der Band; und zwar inklusive Sam Genders, der eigentlich 2010 ausgestiegen war. Das führt nun zwar im Ergebnis nicht unbedingt zu einer Replik dessen, was das Kollektiv 2005 etablierte - aber es führte zu einigen bemerkenswerten Songs. Unbestritten betraten tunng weiland Neuland, als sie begannen elektronische Elemente und Folk-Songs miteinander zu kombinieren - aber leider ging dieser Aspekt im Laufe der Jahre etwas verloren. Auf dem neuen Werk nun steht diese Kombination wieder im Zentrum der Betrachtungen und führt in den besten Momenten (und insbesondere dann, wenn es nicht bloß um Beats oder Grooves, sondern um Melodien geht) zu einer organischen Synthese, die es so ansonsten nirgendwo zu beobachten gilt. Insbesondere die Art, in der neben Synthie-Basslinien und Beats auch Vokale-Samples und Loops eingebaut werden, gefällt in diesem Kontext. Auch wenn das rein musikalisch also kein Back-To-The-Roots-Album geworden ist, haben Lindsay und seine Musiker zu jenem Geist zurückgefunden, mit dem sie dereinst das Projekt tunng initiierten.