Also wenn dieses Album nicht jene zehn Jahre auf autobiographische Weise zusammenfasst, die seit dem Zeitpunkt vergangen sind, als David Berman weiland sein Projekt Silver Jews an den Nagel hing und sich von der Musik verabschiedete, dann ist der Humor des bekennenden Witzeerfinders noch seltsamer, als das seine schrulligen Selbstbespiegelungssongs eh schon hätten vermuten lassen. Dass er das Ganze dazu nutzt, den gegenwärtigen Zustand der USA auf ironische Weise universell in die Gleichung mit einzubeziehen, zeigt zudem, dass er schon zu Zeiten von "American Water" damit recht hatte, den allgegenwärtigen Patriotismus seiner Landsleute ins Lächerliche zu ziehen.

Musikalisch ist das, was Berman hier macht, gar nicht so verschieden von dem, was er mit den Silver Jews veranstaltete. Es gibt geflissentlich in Richtung Indie-Rock aufgedröselten Country-Folk-Pop mit Blaskappellen-Unterstützung, der oft genug erstaunlich lebensbejahend und locker groovend daher kommt. Darüber sprechsingt Berman dann - gelegentlich unterstützt von effektiven Damenchören - auf seine typisch knochentrocken/stoische Art. Kurzum: Wer alt genug ist, sich an die Silver Jews zu erinnern, der kann sich jetzt unbesorgt auf den Weg zum Musikhändler seiner Wahl begeben.