Mit einer gewissen Konsequenz zirkelt die Norwegerin Hanne Hukkelberg um ihr einzigartiges Konzept, die Quellen der von ihr verwendeten Sounds zu verschleiern, bis am Ende unwichtig ist, was genau die Klänge erzeugt, die - anstelle konventioneller Instrumentierung - die Basis ihrer Songs bilden. Anfangs ging es ihr dabei darum, eine eigene Ästhetik zu entwickeln, heutzutage - insbesondere auf ihrer achten Scheibe "Birthmark" - ist ihr das dergestalt in Fleisch und Blut übergegangen, dass sich wieder auf die eigentlichen Songs konzentrieren kann.

Die neuen Stücke entstanden aufgrund von Improvisationen auf dem Klavier ihrer Großmutter (das eine wichtige Rolle in ihrer musikalischen Prägung spielte). Während es Hanne bislang eher um das detailversessene Hinzufügen ging, standen diesmal die Stimme, die Texte und die Songstruktur im Zentrum des erstmals selbst produzierten Albums, auf dem Hanne die musikalischen Elemente vergleichsweise sparsam und mit einer gewissen R'n'B-Affinität und starken rhythmischen Impulsen inszenierte. Das Ergebnis ist Hannes zugleich persönlichste, wie auch zugänglichste und poppigste Scheibe. Das Ganze ist dabei so schlüssig und selbstverständlich angerichtet, dass der Umstand, dass hier avantgardistische Soundfrickeleien die Basis bilden, vollständig in den Hintergrund tritt.